Schnelles Internet für Uffeln

Ausdauer wird belohnt


Als im März 2010 die IVZ darüber informierte, dass die Stadt in Püsselbüren und auf dem Dickenberg Bedarfserhebungen für einen schnellen Internetanschluss macht, wurde der IVU aktiv. Die Antwort der Stadt war ernüchternd. Nach Auffassung von Bürgermeister Steingröver war Uffeln gut angebunden. An einen Anschluss Uffelns war nicht gedacht, trotz der Gewerbegebiete. Der IVU nahm daraufhin die Sache selbst in die Hand. Erkundigte sich nach Fördermöglichkeiten, prüfte Möglichkeiten des Eigenbetriebs und nahm selbstständig Verbindung mit Anbietern wie die Telekom auf. Erste positive Gesprächsergebnisse waren zu vermelden, doch dann wurde der LTE-Mast auf dem Dickenberg errichtet. Damit waren alle Fördermöglichkeiten entfallen, obwohl in Uffeln trotz des Mastens nur Leistungen von 364 Kbit/s bis ca. 1,9 Mbit/s über Draht und bis 3,0 Mbit über Funk erreicht wurden. Vodafone machte Verkaufsveranstaltungen in der Gaststätte Helmer für das Internet über Funk, aber die Kunden, die Abschlüsse getätigt hatten, waren mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Der IVU machte sich weiter für eine kabelgebundene Lösung stark, doch im Februar 2012 kam das endgültige Aus. Auch im engen Kontakt mit der Wirtschaftsförderung Steinfurt waren keine Fördermittel zu bekommen. Das Projekt war schon fast gestorben. Da kam der alles entscheidende Anruf von Guido Brebaum von der Wirtschaftsförderung des Kreises Steinfurt.

Er gab den Hinweis auf den Provider Filiago, der zu der Zeit gemeinsam mit den RWE kleinere Ortsteile und Orte im Kreis Steinfurt ans schnelle Internet anschloss.
Erste Kontakte zur Fa. Filiago gab es im Juli 2013, kurz darauf eine gemeinsame Besprechung, die allerdings auch eine Ernüchterung brachte.
Zum einen war kein direkter Anschluss der Haushalte ans Glasfasernetz, sondern „nur“ ein Glasfaseranschluss der Kabelverzweiger (KVz) vorgesehen. Von da würde das vorhandene Kupferkabel die Haushalte versorgen. Zum anderen war wegen der schwierigen Baubedingungen in Uffeln Voraussetzung für den Ausbau, dass 40% der Uffelner Haushalte bis Ende Oktober 2013 einen Vorvertrag mit der Filiago abschließen. Eine echte Herausforderung für den IVU, aber der Vertrag wurde geschlossen.

Es begann eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Filiago und dem IVU. Filiago lieferte Info-Material und anonymisierte Anschluss-Adressen. Schon im September gab es eine gemeinsame Info-Veranstaltung des IVU mit Filiago und RWE. Uffeln wurde in Werbe-Bezirke eingeteilt und freiwillige Vertreter des IVU gingen in den Bezirken von Haus zu Haus. Überzeugungsarbeit war gefragt.
Die Reaktionen waren breit gefächert von „brauch’ ich nicht“ bis „wenn das klappt, gebe ich mein Taschengeld dazu“.

Allerdings war der Zeitplan nicht einzuhalten. Ende Oktober war die Quote nicht erreicht. Filiago kam dem IVU großzügig entgegen und verlängerte die Fristen. Der Projektbeauftragte des IVU, Christian Schmidt, koordinierte alles, hielt Kontakt zu Filiago und hatte ein offenes Ohr für alle technischen Fragen und Probleme der Uffelner.
Ende November 2013 war es so weit. Die Quote stand. Am 13.12.13 gab es den offiziellen Spatenstich und Anfang August 2014 waren die KVz mit Glasfaser angeschlossen. Filiago kündigte zeitgerecht die Verträge bei den bisherigen Anbietern und bereits Ende August 2014 wurden die ersten Haushalte in Uffeln angeschlossen. Abgesehen von kleineren Geburtswehen klappte alles großartig.

Wegen der unterschiedlichen Laufzeit der Vorverträge zog sich der Anschluss der einzelnen Haushalte noch bis in den September 2015 hin.
Etliche Uffelner Haushalte freuten sich über ca. 50 Mbit/s, die meisten hatten Werte von ca. 25 Mbit/s und einige wenige hatten leider das Nachsehen. Ihre Häuser liegen zu weit von den KVz entfernt, so dass „nur“ 6 Mbit/s – 12 Mbit/s ankamen. Aber selbst das war immer noch deutlich mehr als vor der Aktion.

Ein besonderes Dankeschön gilt natürlich Guido Brebaum von der Wirtschaftsförderung des Kreises. Ohne seinen Anruf wäre die Sache nicht in Schwung gekommen.

Nicht vergessen werden darf der Dank an Christian Schmidt, den Projektbeauftragten des IVU. Er hat ihn sich redlich verdient, für seine Koordinierungsleistung und die fast unendliche Geduld mit den Uffelnern bei all ihren Fragen und Anliegen.

Allerdings muss man auch etwas Wasser in den Wein schütten. So blieb das Gewerbe- und Industriegebiet Uffeln-West/Hörstel weiter unversorgt und musste mit wenig leistungsfähigen Anschlüssen leben. Allerdings zeigt sich derzeit ein erster Hoffnungsschimmer. Der Hertha-See wird mit einem Glasfaserkabel versorgt. Hier wirkt sich positiv aus, dass der IVU den Anschluss des KVz Ostenwalder Str./Nordbahnstr. mit Glasfaser erreicht hat. Von dort sind die Versorgungsleitungen für das erste Windrad hinter dem Hertha-See auf Hörsteler Gebiet verlegt worden. Und bei der Gelegenheit wurde ein Leerrohr mit eingegraben, durch das die Glasfaserleitung zum Hertha-See gezogen wurde. Ganz schnelles Internet auf dem Campingplatz.
Die Zusammenarbeit zwischen Dem Interessen-Verein und der Firma Filiago war für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Uffeln hatte schnelles Internet und die Fa. Filiago machte gute Geschäfte.
Beim Kalkofenfest im August 2015 tauchte als Überraschungsgast Thomas Neef von der Fa. Filiago auf. Mit ihm hatte der IVU während des ganzen Projektes zusammengearbeitet. Er hatte ein Geschenk mitgebracht und überreichte dem IVU einen Scheck in Höhe von 10.000 €. Das Dankeschön für das große Engagement des IVU bei der Werbung von Kunden